Die Karwoche geht weiter - was passiert von Gründonnerstag bis Ostermontag?
Auch wenn für Puch der Palmsonntag mit dem Pucher Palmesel etwas besonders in ganz Österreich ist, gibt es noch weitere Bräuche und Traditionen zu Ostern. Oder wisst Ihr was eine Scheitelweihe ist oder warum am Karfreitag keine Glocken läuten? Lest weiter und erfahrt mehr über die Karwoche bei uns im Tennengau.
Gründonnerstag
Am Gründonnerstag wird an das letzte Abendmahl erinnert, das Jesus zusammen mit seinen Jüngern feierte. Im Mittelpunkt einer Gründonnerstagmesse steht die Eucharistiefeier, das Brechen des Brotes und die Segnung des Weines. Am Ende der Messe verstummen die Glocken. Im Volksglauben sagt man, dass die Glocken nach Rom fliegen, um dort geweiht zu werden. Als Ersatz verwendet man während der Gottesdienste an den folgenden Tagen sogenannte Ratschen, hölzerne Drehinstrumente, die ein lautes Geräusch produzieren. Erst während der Mette in der Osternacht, an der Stelle des "Gloria", setzt die Orgel wieder ein. Am Gründonnerstag werden gerne grüne Speisen wie Spinat mit Spiegelei und Kartoffel gegessen.
Karfreitag
Am Karfreitag gibt es in der Kirche keinen feierlichen Gottesdienst. Am Todestag von Jesu Christi schweigen die Glocken, der Altar ist abgeräumt und die Bilder mit einem Tuch zugehängt. Um 15.00 Uhr finden die Karfreitagsliturgien statt. Neben dem Aschermittwoch ist der Karfreitag ein gebotener Fast- und Abstinenztag. Traditionell ziehen die „Ratschenkinder“ um die Pfarrkirche in Puch und in St. Jakob von aus Haus zu Haus.
Nicht vergessen: vor Sonnenaufgang wird am Karfreitag der geweihte Palmbuschen ins Freie gesteckt!
Karsamstag
Der Karsamstag gilt im christlichen Glauben als Gedächtnistag der Grabesruhe und ist der letzte Tag der Fastenzeit. Am Abend findet in dieser besonderen Osternacht ein ausführlicher Wortgottesdienst statt, der im Dunkeln startet und die Gläubigen nur mit etwas Kerzenlicht in der Kirche sitzen. Der Höhepunkt der Osternachtfeier ist dann die Eucharistiefeier und das Gloria, wo dann auch die Glocken wieder läuten. In dieser Nacht wird auch die neue Osterkerze erstmal mit dem geweihten Osterfeuer entzündet, das Taufwasser erneuert und die meist mit einem Korb mitgebrachten Osterspeisen geweiht.
In St. Jakob gibt es auch den besonderen Brauch von der „Scheitelweihe“. Die Männer vom Dorf legen in das am Kirchplatz entzündete Feuer ein Scheitel Holz und lassen es etwas anbrennen. Bevor die Feierlichkeiten in der Kirche starten, werden die Holzstücke vom Pfarrer geweiht und anschließend von den Männern mit nach Hause genommen, wo die Scheitel aufgehängt werden und für Glück & Segen sorgen sollen.
Ostersonntag
Am Ostersonntag feiern die Christen die Auferstehung Jesu mit einem Festgottesdienst mit Speisenweihe. Zu Hause lassen sich die Gläubigen nach der Fastenzeit die regionalen – meist selbstgemachten Köstlichkeiten wie ein gebackenes Osterlamm, Brot, Ostereier, Speck usw. aus dem Weihkorb mit der ganzen Familie so richtig schmecken. Daneben suchen die Kinder die letzten Ostereier, die der Osterhase während der Festmesse gut im Garten versteckt hatte.
Ostermontag
Der Ostermontag ist ein gesetzlicher Feiertag in Österreich. An diesem Tag erschien der Erlöser zwei wandernden Jüngern, die sich daraufhin sofort auf den Rückweg nach Jerusalem machten, um den anderen Jüngern die frohe Botschaft zu überbringen.