Waldküche: Fichtennadel-Parfait Rezept
Herrliches Weihnachtsdessert aus dem Pucher Winterwald
by
Silja / 19. Dezember 2024 /
Kulinarik /
Natur Von der Fichte zum Festtagsteller: Ein einzigartiges Dessert aus dem Salzburgerland
Entdeckt die winterliche Seite der Fichte und holt euch mein köstliches Rezept. Ich zeige euch wie ihr mit Fichtennadelpulver ein besonderes Dessert für euer Weihnachtsmenü zaubern könnt: Fichtennadel-Parfait. Ein herrlich aromatisches Rezept, das dem Festtagstisch eine feine, waldige Note verleiht. Außerdem verrate ich spannende Hintergründe zur kulinarischen und kulturellen Bedeutung der Fichte.
Vom Maiwipferl zur Winternadel
Die Fichte ist kulinarisch vor allem im Frühling gebräuchlich -die jungen „Maiwipferl“ werden dann zu allerlei köstlichen Dingen verarbeitet, zum Beispiel zu Gelee, aromatisiertem Honig oder Likör. Das kennen viele von euch! Die Experimentierfreude hat jüngst durch das steigende Interesse an Wildpflanzen noch einmal Fahrt aufgenommen und so finden die jungen Fichtentriebe auf vielfältigste Weise Eingang in die Küche, zum Beispiel als Zutat für Smoothies, herzhafte oder süße Pralinen und vieles mehr.
Der „Wintermaien“
Wir alle kennen den Begriff „Maien“, der sich vom Monat Mai ableitet, gemeint sind damit im Safttrieb stehende Zweige oder Bäumchen. Die Fichten werden den Immergrünen zugeordnet – diese spielen schon seit Ewigkeiten auch eine Rolle im winterlichen Brauchtum. Immergrüne Zweige werden in Anlehnung an die „Maien“ u.a. „Wintermaien“ genannt und sind als immergrüner Winterschmuck sozusagen die Vorläufer der Christbäume. In vielen Kulturen spielten Immergrüne im Winter eine Rolle - Zweige, Bäume, Kränze und Girlanden symbolisier(t)en Lebenskraft und ewiges Leben (den Kreislauf des Lebens – auch im Jahreskreis wiederzufinden). Immergrüne galten als besonders, da sie es schafften, mit ihrer Überlebenskraft dem harten Winter zu trotzen. Daher glaubte man, sie seien in der Lage, vor Bösem zu bewahren und es abzuhalten. Darüber hinaus ist die Fichte in der Volksheilkunde ein traditionelles Heilmittel bei Atemwegserkrankungen, das Harz wird außerdem für stärkende und keimtötende Räucherungen verwendet, ebenso für durchblutungsfördernde, schmerzlindernde und wundheilende, Heilöle sowie Wund-, Heil- und Zugsalben. Die Zweige lieferten den Menschen außerdem in der entbehrungsreichen Winterzeit Vitamin C und halfen dabei, Skorbut vorzubeugen. Wusstet ihr, dass früher aus allerlei Bäumen auch Streckmehle zum Backen hergestellt wurden?
Weihnachtsbaum
Das Aufstellen von Weihnachtsbäumen nahm vermutlich im frühen 16. Jahrhundert seinen Anfang. Ab dem 19. Jahrhundert breitete sich der Brauch dann aus dem deutschsprachigen Raum in die ganze Welt aus und war zunächst eher dem Bürgertum vorbehalten, während die ärmere Bevölkerung weiterhin Zweige nutzte, später dann eher Fichten als Tannen, die leichter zu bekommen waren.
Heute sind die meisten Weihnachtsbäume Tannen, der Vorteil der Tannen ist, dass sie im Zimmer nicht so leicht die Nadeln verlieren, wie die Fichten. Die Nadeln der Fichten sind quirlig angeordnet und sitzen auf kleinen Kissen. Sobald sie trocknen, rieseln sie ab. Dies machen wir uns bei unserem Fichtennadel-Parfait aber zunutze – das herb-waldige Aroma macht sich nämlich wirklich gut und gibt dem Festessen eine weihnachtliche Note. Hierfür stellen wir ein Fichtennadelpulver her.
Herstellung Fichtennadelpulver
Die Zweige werden gesammelt (im unteren Bereich der Fichte abschneiden oder noch besser von frisch gefällten Fichten nehmen oder Zweige sammeln, die der Wind abgebrochen hat) – ich stecke sie nun locker in einen Leinenbeutel und hänge diesen an einem warmen, luftigen Ort auf. Die Nadeln können nun abrieseln und nach Entnahme der kahlen Zweige aus der Tasche ausgeschüttet werden.
Nun werden die Nadeln im Hochleistungsmixer pulverisiert. Es bleibt die Faser zurück (siehe Foto), weswegen ich das Pulver durch ein Maschensieb siebe und den Vorgang (mixen, sieben) nochmals wiederhole.
Die Faser gebe ich der Natur bzw. unserem Garten zurück, das kräftig grüne Pulver (siehe Foto) stelle ich beiseite für das Parfait. Wenn ihr möchtet, könnt ihr genauso Tannennadeln für das Pulver verwenden – bitte nur aufpassen, dass es auch wirklich ein essbarer Nadelbaum ist und nicht etwa die sehr giftige Eibe >> Erkennungsmerkmale in meinem Blogbeitrag hierzu.
TIPP: Mein Rezept für das
Fichtennadel-Parfait ist ein Teil des PUCHER ADVENTKALENDERS! 🎄 Mein Türchen Nummer 19 hat sich heute auf
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Fichtennadel-Parfait - ein Hauch von Winterwald für eure Festtafel
Das frisch hergestellte Fichtennadelpulver bringt einen besonderen, herb-waldigen Geschmack in euer Dessert. Kombiniert mit cremigen Schlagobers, feiner Vanille und fruchtigem Orangenabrieb entsteht ein Parfait, das eure Gäste garantiert verzaubert und perfekt zu den Festtagen passt.
Hier ist das Rezept für das köstliche Fichtennadel-Parfait:
Zutaten:
- 500 ml Schlagobers
- 120 g Staubzucker
- 4 Eidotter
- Abrieb von 2 Orangen
- 2 Spritzer Zitronensaft
- 4 TL Fichtennadelpulver
- Mark von 4 Vanilleschoten
- 4 Kardamomkapseln gemahlen
- 1 kleine Prise Salz
- Fichtennadelpulver und Granatapfel für die Dekoration
- Außerdem: Eine Kastenform
Zubereitung - so wird`s gemacht:
- Die Kastenform einfetten und mit Frischhaltefolie auskleiden.
- Schlagobers steif schlagen und beiseite stellen.
- Eigelb und Staubzucker im Rührgerät hellgelb, schaumig schlagen. Vanillemark, Kardamom, Fichtennadelpulver, Orangenabrieb, Zitronensaft und eine winzige Prise Salz unterrühren.
- Nun Schlagobers sanft unterheben, bis sich alles gleichmäßig vermischt hat.
- Die Masse in die vorbereitete Kastenform streichen und für mindestens 4 Stunden in den Gefrierschrank geben.
- Zum Anrichten erst die Teller vorbereiten, dann das Parfait aufschneiden und verteilen (schmilzt schnell) – wenn es zu hart ist, kurz antauen lassen.
TIPP: Das Parfait schmeckt auch gut mit Früchten oder einem Fruchtspiegel. Parfait und Teller können zusätzlich mit Fichtennadelpulver bestäubt werden – ich verwende ein Maschensieb hierfür. Sehr schön ist es auch, sternförmige Schablonen (siehe Foto) anzufertigen und die Teller oder das Parfait mit grünen Fichtennadelstaubsternen zu verzieren.
Noch mehr Ideen mit der Fichte
Weitere schöne Ideen mit Fichte findet ihr hier im Puch Magazin in meinen Weihnachtsbeiträgen der vergangenen Jahre. Es stehen ja auch die Raunächte bevor und mit der Fichte lässt sich wunderbar räuchern. Im Artikel Räuchern im Advent mit Rezeptideen ist die Fichte Bestandteil der „Haus und Hof Räuchermischung“ sowie der Räucherpralinen und Räucherkügelchen. Im Artikel 6 Feine Geschenke aus der Natur findet ihr ein feines Wald-Kipferl-Rezept – hierfür könnt ihr dann euer Fichtennadelpulver auch gleich verwenden.
Viel Freude beim Nachmachen, Genießen und Entdecken der besonderen Aromen des winterlichen Waldes! Möge dieses Parfait eure Festtafel bereichern und ein kleines Highlight für die Feiertage sein. Ich wünsche euch besinnliche und genussvolle Stunden im Kreise eurer Liebsten, ein gesegnetes Weihnachtsfest und einen guten Start ins neue Jahr.
Herzlichst Silja, die Wilde Möhre.
Hier geht`s nach Puch bei Hallein im Salzburgerland: