Der lange Wege: von der Leseprobe bis zum Theaterstück auf der Bühne
Doch wie kann man sich das nun vorstellen? Wie läuft das Proben bis zur Aufführung in der Praxis nun ab, wie erlernt man als Gruppe so viel Text ohne Patzer und wie startet man eigentlich? So läuft es bei der Theatergruppe Puch ab:
1. Welches Theaterstück?
Als Erstes muss das Stück ausgewählt werden! Man geht z.B auf eine Webseite von Verlagen wie www.mein-theaterverlage.de, wählt die Kategorie und die Anzahl der Schauspieler aus, liest sich die Kurzbeschreibung durch und holt sich eine (meist kostenlose) Leseprobe, die dann in der Gruppe besprochen wird.
2. Der Rollensatz
Wenn man sich dann auf ein Stück geeinigt hat, besorgt man sich den Rollensatz vom Stück, die auch einiges kosten können. Das heißt man bezahlt pro Schauspieler, Regie und Souffleuse ein fertig ausgedrucktes Heft, dass um die 150-200 Euro kosten kann. Dazu werden auch Aufführungsgebühren pro Aufführung um die 10% der Einnahmen verrechnet.
3. Lesen
Nachdem jede/r der Theatergruppe das Skript gelesen und sich seinen Text farblich markiert hat, trifft man sich zur ersten „Leseprobe“. Dort sitzt man gemeinsam an einem Tisch und das Stück wird von Szene zu Szene komplett durchgelesen – jeder seinen Part. Da sich zum Lernen gerne einige die Texte im Nachhinein wie ein Hörspiel auch anhören, wird das Lesen dabei aufgenommen.
4. Proben
Danach geht es bereits auf die Bühne – anfangs noch mit dem Text in der Hand. Danach ohne Text, wird Szene für Szene geprobt. Also die Darsteller lernen bis zur nächsten Probe eine gewisse Anzahl an Text, der dann auch sitzen muss.
5. Organisation & Marketing
Neben den wöchentlichen Proben werden auch Sponsoren für den Flyer gesucht, Plakate gedruckt und verteilt sowie die Kartenreservierungen telefonisch von Michaela Höllbacher unter der eigenen Telefonnummer +43 680 3062167 (Mo-Fr, 14.30-17.00 Uhr) entgegengenommen. Die Platzvergabe erfolgt dabei nach Eingehen der Anrufe.
6. Bühnenaufbau
Im Problokal versteckt sich unter der fixen Bühne, die mobile Bühne für den Kirchenwirt. Rund 5 bis 6 Stunden werden für den Bühnenaufbau sowie nochmals danach für den Abbau gebraucht. Dazu wechselt die Kulisse jährlich und man benötigt immer etwas anderes auf der Bühne, je nach Szene und Stück, kann das ein Kachelofen, ein altes Telefon oder auch mal ein Bett oder eine Gartenbank sein.
7. Generalprobe
2-3 Tage vor der Premiere findet die Generalprobe noch ohne Publikum statt. Die Kostüme sind angezogen und das Stück wird ohne Unterbrechung durchgespielt. Hier werden nur noch Kleinigkeiten angepasst und sich vor allem auf die Bühne eingestellt. Im Problokal sitzt man nicht immer hinter der Bühne und wartet auf seinen Einsatz von der richtigen Seite, bei der Aufführung muss es dann passen.
7. Die Aufführungen
Der Text sitzt, die Bühne ist aufgebaut und schon kann es mit der Premiere los gehen! Die Reservierungsschilder werden auf die Tische platziert und die Gäste nach Bezahlung der reservierten Karten an Ihre Plätze gebracht. Dann heißt es Vorhang auf und viel Spaß mit der Theatergruppe Puch!
Erlös der Premiere wird jährlich gespendet!
Dass die Theatergruppe Puch auch sozial engagiert ist, ist bekannt und macht die Gruppe noch sympathischer. Jedes Jahr kommt der Erlös der Premiere dem Sozialfond der Gemeinde Puch zugute. Jährlich werden so 1.000 Euro für einen guten Zweck gespendet. Es ist auch kein Geheimnis, dass die Theatergruppe den Betrag immer aufrundet, sofern dieser nicht zustande kommt.